Zagori-Gebirge
Die Region bei der Vikos-Schlucht nennt man auch Zagori, die Dörfer dort nennt man Zagoria. Das Gebirge dort besteht ja nicht nur aus der Schlucht, sondern auch aus einigen Dörfern. Die Dörfer zu besuchen macht durchaus Sinn, da man dort nicht nur schöne Steinhäuser vorfindet, sondern immer wieder auch uralte Steinbrücken. 3 Steinbrücken fand ich, aber erst ganz zum Schluss.
Als erstes fuhr ich jedenfalls mit dem Auto bis nach Monodendri und parkte dort. Gerne wäre ich mit dem Bus hin gefahren, aber das kann man leider vergessen. So konnte ich also nicht bis nach Vikos wandern und von dort wieder wegfahren. Ich musste also aus der Vikos-Schlucht zurück nach Monodendri gehen. In der Schlucht traf ich übrigens nur eine einzige (ital.) Familie, die aber anscheinend bis nach Vikos ging...
Nachtrag: auf der ITB 2012 erfuhr ich beim Monodendri Hotel, dass man sich aus Vikos per Auto zurück nach Monodendri fahren lassen kann. Weiterhin kann man auch in Vikos übernachten und auf einem anderen Weg zurück gehen.
Das Kloster Agia Paraskevi
Aus Monodendri führen 2 Wanderwege raus. Einer führt zum Kloster Agia Paraskevi und ist gut begehbar. Dieses Kloster ist sehr schön gelegen, da man von dort am Nachmittag eine atemberaubende Aussicht auf die Vikos-Schlucht hat.
Ich war zwar zuerst morgens dort, aber da stand die Sonne ungünstig, weshalb ich Nachmittags nochmal dort war.
Ein weiterer Grund, warum man das Kloster nicht links liegen lassen sollte, ist ein kleiner Wanderweg, der noch weiter weg führt. Der Pfad führt in eine Steilwand rein! Auf der einen Seite gehts dort steil bergauf und auf der anderen Seite ebenso steil (90°) bergab. Der Pfad ist nicht gesichert. Dieses Abenteuer sollte nur wagen, wer keine Höhenangst hat!
Leider ist der Pfad nicht mehr ganz intakt. Irgendwann kommt man nicht mehr weiter...
In der Schlucht
Beim Abstieg in die Vikos-Schlucht kommt man an einem neuen Amphitheater vorbei. Dann gehts recht steil bergab. (Bis zu) 900 m tief soll die Schlucht sein. Ein Bach fließt hindurch. Anfang August war das Bett allerdings staubtrocken.
Der Weg ist jedenfalls klar zu erkennen und immer wieder mal markiert. Allerdings ist er manchmal auch etwas abenteuerlich und nicht ganz problemlos. Dennoch sollte das jeder schaffen. So eng wie z.B. in der Samaria-Schlucht wirds aber nie.
Seit 2008 gibt es in der Schlucht auch eine Wasserquelle mit gutem Wasser. Dort lebten auch zahlreiche kleine Frösche! Jedenfalls machte ich an dieser Quelle kehrt und ging zurück nach Monodendri. Ich hatte mir nur gemerkt, dass man irgendwann rechts abbiegen muss.
Leider war die Abzweigung nicht markiert, sodass ich mir nicht sicher war, ob ich richtig war. Geht man nämlich immer nur gerade aus weiter, kommt man anscheinend nirgendwo an! Ich kam jedenfalls nach 5:15 Stunden glücklich wieder beim Amphitheater an.
(Fast) ganz oben!
Zurück in Monodendri gönnte ich mir erstmal ne Pause mit frischem Orangensaft und nem Kuchen. Dann gings gleich weiter. Mit den Auto fuhr ich durch den "Wald der Steine" zum höchsten Aussichtspunkt. Den Wald der Steine wollte ich mir auf dem Rückweg vornehmen und genoss zuerst die wirklich atemberaubende Aussicht vom Dach des Gebirges. Da war ich dann allerdings nicht mehr alleine.
Zurück beim Auto passierte dann das: der erste Regen in diesem Urlaub. Zuerst nur harmlos. Einmal stieg ich sogar aus und stellte mich sogar in den Regen! Als ich dann wieder losfahren wollte, kam auf einmal ein alter Mann auf mich zu und setze sich neben mich! Er wusste wohl was jetzt kommen würde.
Der Regen wurde immer stärker und der alte Mann wollte nicht nass werden. Er wollte einfach nur ein Stück mitgenommen werden. Sobald es aufgehört hatte, wollte er wieder aussteigen. Das war ein Abenteuer, da ich kein Wort von dem verstanden hatte, was er gesagt hatte.
Fazit: die Vikos-Schlucht ist einfach fantastisch!